Die Kartierung von Ozeanen, Meeren, Flüssen und Seen mit ihren Untergründen und Küstenlinien gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Suche und Erschlie?ung von Energieressourcen und Mineralien, der Schutz maritimer ?kosysteme, die Sicherheit in der Schifffahrt aber auch die Nutzung autonomer Unterwasserfahrzeuge erfordern pr?zises Kartenmaterial. Gleichzeitig sind die vorliegenden Datenbest?nde noch sehr lückenhaft.
HCU und ITB initiieren gemeinsames hydrographisches Forschungscamp
Vor diesem Hintergrund fand im September 2025 eine einw?chige Forschungsmission rund um die indonesische Insel Pramuka in den Gew?ssern vor Java statt, die von der HCU gemeinsam mit dem Institut Teknologi Bandung (ITB) mit Sitz in Bandung (Java) durchgeführt wurde. Ziel war es, unterschiedliche Messmethoden in realer Meeresumgebung zu erproben, die Datenqualit?t unterschiedlicher Sensoren zu vergleichen und s?mtliche Daten im Nachgang zu einem umfassenden 3D-Datenmodell der Inselküste zusammenzuführen.
Erstmals kombinierte Messergebnisse von Laserscannern über und unter Wasser
Das 34-k?pfige Forschungsteam erfasste gro?e Teile des Küstenstreifens der 16 ha gro?en Insel mithilfe verschiedener Messtechniken. Die Javasee bietet rund um die Insel mit bis zu 12 Metern Sichttiefe optimale Bedingungen für optische Unterwasser-Messungen. Zum Vergleich: Die Elbe bei 澳门现金网_澳门赌博现金网-官网 hat im Durchschnitt eine Sichttiefe von 40 Zentimetern, die Ostsee immerhin bis zu 5 Metern, abh?ngig von der Algenblüte, sonst auch nur von ein bis zwei Metern.
?Wir wollten herausfinden, welche Datenqualit?t die einzelnen Sensortypen liefern und wie sich die Daten erg?nzen. Vor allem LiDAR-Systeme bringen eine sehr hohe r?umliche Aufl?sung. Damit k?nnen wir detaillierte 3D-Modelle von Unterwasserstrukturen erstellen“, erl?utert Prof. Dr.-Ing. Harald Sternberg, Leiter des Bereichs Hydrographie und Geod?sie an der HCU und Mitglied im FIG/IHO/ICA International Board on Standards of Competence for Hydrographic Surveyors and Nautical Cartographers (IBSC).
Mit dabei waren zwei LiDAR-Sensoren (LiDAR = Light Detection and Ranging) des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik IPM, die von der HCU erworben und im Rahmen des Vermessungscamps erstmalig im Vergleich zum Einsatz kamen. Die beiden laserbasierten Techniken erg?nzen Daten klassischer akustischer oder kamerabasierter Messsysteme. ULi, das Underwater LiDAR System, erfasst Objekte unter Wasser in 3D. Der Airborne Bathymetric Laser Scanner (ABS), eine circa 1 x 1 Meter gro?e Drohne, erm?glicht r?umlich hochaufl?sende Vermessungen des Meeresbodens aus der Luft. Des Weiteren kamen ein Multibeam-Sonarsystem (F?cher-Echolot), das durch akustische Signale Entfernungen misst, und ein Photogrammetrie-Sensor, der durch überlappende Aufnahmen aus verschiedenen Winkeln ein 3D-Bild erstellt, zum Einsatz.
?ffentlich zug?ngliches 3D-Datenmodell entsteht
Aus den Ergebnissen der verschiedenen Messsensoriken erstellen die Forschenden in Kombination mit Satellitendaten ein frei zug?ngliches 3D-Datenmodell der Küste Pramukas. Aufgrund der enormen Menge der erfassten Daten werden die Aufbereitung und Auswertung allerdings noch einige Monate in Anspruch nehmen. Die Erkenntnisse wollen HCU und ITB nutzen, um weltweite Hydrographie-Standards weiter zu verbessern. Um ihre Zusammenarbeit zu st?rken und zu intensivieren, haben die beiden Institutionen ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet.
Fachliche Ansprechperson:
Prof. Dr.-Ing. Harald Sternberg, Hydrographie und Geod?sie
+49 (0)40 300880 - 5300
harald.sternberg(at)hcu-hamburg.de
?
?
?
?
?
?
?
?
Bildmaterial:?? HCU ? Annette Scheider, HCU ? Dokumentationsteam ITB


