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Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und des Online-Handels auf den Einzelhandel in St?dten, Gemeinden und Regionen, insbesondere in den Zentren

Verantwortliche Mitarbeiter

Projektbeschreibung

Im Rahmen der ExWoSt-Studie soll eine systematische Analyse der aktuellen Situation des station?ren Einzelhandels und des Online-Handels sowie deren Bedeutung für die St?dte und Zentren vorgenommen werden. Zus?tzlich sollen beschleunigende Effekte der COVID-19-Pandemie in die Bewertung einbezogen werden. Die Analyse beinhaltet sowohl die Betrachtung der Angebots- als auch der Nachfragesituation. Sie baut auf bestehenden Studien auf und erg?nzt diese um eigene Datenerhebungen in ausgew?hlten Fallstudien. Die Sekund?ranalysen und Datenerhebungen werden durch Inputs und Bewertungen mit Expertinnen und Experten erg?nzt und mit einem fortlaufenden Projektbeirat abgestimmt.

Ausgangslage

Lange Zeit war für die Entwicklung der Zentren die Leitfunktion des Einzelhandels unbestritten. Allerdings wurden in den letzten Jahren auch die negativen Wirkungen des zunehmenden Online-Handels thematisiert, die sich bereits auf den Gesch?ftsbesatz in den Zentren ausgewirkt haben. Obwohl von einigen Autor*innen die Leitfunktion des station?ren Einzelhandels für die Zentren grunds?tzlich in Frage gestellt wurde, gingen bislang die meisten Einsch?tzungen davon aus, dass

- der station?re Einzelhandel weiterhin eine gro?e Bedeutung für die Entwicklung der Innenst?dte besitzen wird, er sich aber in der Struktur und den Angebotsformen erheblich ver?ndern wird,

- gastronomische Konzepte und weitere Funktionen insbesondere in den oberen Geschossen eine gr??ere Bedeutung bekommen werden (Mischnutzung) und

- gr??ere St?dte, Zentren und boomende Regionen von der Digitalisierung durch neue Vertriebskonzepte, innovative Angebots- und Angebotsformen sowie neue Mixed-Use-Konzepte eher positiv beeinflusst werden.

Allerdings ist bereits vor der Covid-19-Pandemie deutlich geworden, dass Nebenlagen, Stadtteilzentren und Kleinst?dte – insbesondere im l?ndlichen Raum mit negativer Entwicklungsdynamik – deutlich unter Druck geraten sind. An vielen Standorten war dies bereits durch hohe Leerstandsquoten und ein Downgrading der Einzelhandelsfl?chen sichtbar. Es wird vielfach erwartet, dass die COVID-19-Pandemie als Trendverst?rker wirkt und die bisherigen Entwicklungstendenzen, d.h. wachsende Anteile des Online-Handels und verst?rkter Strukturwandel im Handel (St?rkung ohnehin starker Regionen und Standorte, fortschreitende Filialisierung u.a.) sich deutlich beschleunigen.

Es gibt aber auch Einsch?tzungen und erste Anzeichen, die auf erhebliche Differenzierungen nach Wirtschaftszweigen, Branchen, Regionstypen und auch auf m?gliche Ver?nderungen der bisherigen Tendenzen hinweisen. Dazu geh?ren:

- Die bereits vor dem Shutdown positive Entwicklung im Bereich des station?ren Lebensmittel-Einzelhandels hat das Potenzial, in Verbindung mit einem h?heren Anteil von Formen mobilen Arbeitens bzw. Home Office, zu Ver?nderungen der r?umlichen Verteilung von Nutzungen führen. Dies stellt zumindest für Quartiers- und Stadtteilzentren oder Kleinst?dte mit leistungsf?higen, st?dtebaulich integrierten Nahversorgern eine gro?e Chance für eine nachhaltige St?rkung dieser dezentralen, wohnortnahen Zentren dar.

- Schon vor den pandemiebedingten Einschr?nkungen stagnierten die Frequenzen in einigen innerst?dtischen Haupteinkaufslagen (allerdings auf einem hohen Niveau). Aktuell zeichnet sich ab, dass nicht nur die gro?en Warenh?user ihre Fl?chen und Standorte reduzieren, sondern auch die das Bild vieler Innenst?dte bisher pr?genden Filialisten. Hier kann teilweise auf neue Vertriebskonzepte verwiesen werden und das Verschmelzen von On- und Offline-Kauf (zum Beispiel durch Click & Collect) dazu führen, dass ein vergleichbares Angebot auch auf einer kleineren Verkaufsfl?che angeboten werden kann. In der Folge k?nnten viele bisherige Einzelhandelsfl?chen leer fallen, die durch neue innovative Formate oder flexiblere und tempor?re bzw. experimentelle Nutzungsmodelle (Pop Up-L?den, neue Kombination von Handel, Dienstleistung und Gastronomie) in der Innenstadtentwicklung ersetzt werden k?nnten. Zus?tzlich k?nnen teilweise sinkende Mieten und ggf. neue Umsatzmiet-Modelle dazu führen, dass an einigen Standorten weitere Nutzungen in die Zentren dr?ngen, die sich in der Vergangenheit die innerst?dtischen Lagen nicht (oder nur selten) leisten konnten - zum Beispiel Handwerk, Kulturwirtschaft, Bildung oder Freizeitwirtschaft. Diese Entwicklungen besitzt das Potenzial, die Nutzungsvielfalt in den Zentren zu erh?hen und die Attraktivit?t der Zentren nachhaltig zu st?rken. Diese Prozesse k?nnen durch ein Transformationsmanagement unterstützt werden.

- Die Attraktivit?t des Online-Handels beruht wesentlich auf der Bequemlichkeit seiner Nutzung, die zum Teil auf seiner im Vergleich zum station?ren Handel deutlich geringeren Regulierung beruht. Dies reicht von der 24/7-Verfügbarkeit und zugleich im Prinzip globalen Disponibilit?t über die fehlende Regulierung im Bereich der Zustelldienste und insbesondere der KEP-Dienste, die die ?ffentliche Stra?eninfrastruktur belasten, bis hin zu kaum vorhandenen steuerlichen oder stand?rtlichen Regulierungen, w?hrend der station?re Einzelhandel auf diesen Gebieten – bis hin zu Sortimentsvorgaben – erheblichen Restriktionen unterliegt.

- Als Folge der zunehmenden Lieferdienste steigen die Fl?chennutzungskonflikte. Durch den Shutdown wurden die sp?testens seit Anfang der 2000er Jahre begonnenen Ausweitungen von Abholstellen (Paketshops oder Packstationen) durch die KEP-Dienste beschleunigt fortgesetzt. Diese neuen ?Lagerstandorte“ k?nnen gerade in Gebieten mit besonders hohen Kundendichten die Fl?chenkonkurrenzen erheblich verst?rken, sie bieten aber auch Potenziale zu Zentrenst?rkung.

- Es erscheint durchaus m?glich, dass es etwa aus prim?r wettbewerbsrechtlichen (Dominanz einzelner Plattformen) oder klimapolitischen Motiven zu einer Ver?nderung der Rahmenbedingungen für den planungs- und baurechtlich kaum regulierten Online-Handel und die dahinterstehende Logistik kommt. Dies k?nnte Auswirkungen auf dessen Attraktivit?t insgesamt oder auf die Letzte Meile-Logistik in den Wohnquartieren (Business to Consumer) und den Zentren (Business to Business) haben, die für die Kommunen relevant sind.

Ziele

Mithilfe des Forschungsprojektes Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und des Online-Handels auf die Zentren werden drei Ziele verfolgt:

- Die Entwicklung des Online-Handels sollen differenziert analysiert und dessen Auswirkungen in den verschieden Regionstypen und Stadtgr??en dargestellt werden.

- Zweitens sollen die Auswirkungen des Online-Handels in Verbindung mit denen der Covid-19 Pandemie in Bezug auf die Stadt- und Zentrenentwicklung untersucht werden.

- Drittens sollen die Chancen und Potenziale für die Gestaltung des zu erwartenden r?umlichen und funktionalen Strukturwandels auf der kommunalen Ebene herausgearbeitet und entsprechende Handlungsans?tze für die unterschiedlichen Akteursebenen entwickelt werden.

Laufzeit

2021 - 2024

Zuwendungsgeber

BBSR - Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung - Referat 5 Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr, Bonn